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1. Geschichte des Mittelalters - S. 63

1854 - Weimar : Böhlau
63 dunkle und schwarze. Die beiden ersten sind die, welche wir unter dem Namen Elfen verstehen, die schwarzen sind mehr das, was wir Zwerge nennen, die eigentlichen Wichte. Das schwarze, rußige Aus- sehen der Zwerge scheint daher zu kommen, daß ihnen das Schmie- den zugeschrieben wird; ihre Schmiede liegt in Höhlen und Bergen; sie sind Berggeister. Dagegen wird den Elben und Elbinnen das Geschäft des Webens beigelegt; sie schließen sich an die Feen und guten Frauen an. Alle sind von kleiner, oft winziger Gestalt und unter einander an Aussehen verschieden. Die weißen find schön, so daß man sagte, schön wie eine Elbenjungfrau; die schwarzen, die Zwerge, sind meist von widriger Farbe, übelgebauten Körpers, ha- den Höcker und tragen graue schlechte Kleider. Der Zwerg ist be- reits im dritten Jahr seines Lebens ausgewachsen und im siebenten Jahr ein Greis, kann aber als solcher noch länger als ein Mensch leben. Die Zwerge erreichen bald die Größe eines vierjährigen Kin- des, bald sind sie weit kleiner. Diesen Wesen stehen Könige vor, deren die Sage manche nennt und die gewöhnlich als weißbärtige Greise erscheinen. Im allgemeinen sind die Elben gutmüthig und hülfreich, darum heißen sie auch das gute Volk, die guten Holden, die stillen Nachbarn, die friedlichen Leute. Sie halten gern Frieden mit den Menschen und leisten ihnen Dienste durch Schmieden, We- den und Backen. Sie fordern aber auch Hülfleistungen von den Menschen. So holen sie gern Frauen, um den Zwerginnen in der Stunde der Geburt beizustehen und lohnen ihnen die Mühe reichlich. Doch verlieren sie nie eine gewisse Scheu vor den Menschen. Ihre Tänze halten die Elben meistens auf schönen Waldwiesen oder grü- nen Hügeln, und heitere lustige Weisen klingen dazu durch die stille Nacht. Ueberhaupt lieben sie Musik und Tanz. Die lichten Elben haben das Vermögen zu entschweben, die gröberen Zwerge können sich unsichtbar machen; sie hüllen sich in ein unsichtbar machendes Gewand, die Nebelkappe, Tarnkappe oder Tarnhaut. Aus dieser Fähigkeit sowie überhaupt aus ihrer neckischen Natur geht vielfacher Trug und Täuschung hervor, denen der Mensch im Verkehr mit den Elben und Zwergen ausgesetzt ist. Auch hat dieses Völkchen Nei- gung zu Diebereien. Wie die Elbinnen schöne Jünglinge in ihre Netze locken, so trachten die Zwerge nach schönen Jungfrauen. Auch wohlgestaltete Kinder entwenden die Zwerge aus der Wiege und legen ihre eigenen häßlichen oder gar sich selbst an deren Stelle. Nur dadurch können sich die Menschen dieses üblen Gastes entledi- gen, daß sie ihn zum Selbstgeständniß seines Alters und folglich auch der Vertauschung bringen. Dies gelingt, wenn man seltsame Dinge vornimmt, dann spricht der Wechselbalg: bin ich doch so alt wie der ober jener Wald und habe noch nicht dergleichen gesehen. Die Elben und Zwerge haben die Gabe der Weissagung und kennen die geheimen Kräfte der Pflanzen und Steine. In ihrem Verkehr mit den Menschen machen diese Wesen oft bittere Erfahrungen und ernten Undank für ihren freundlichen Beistand. So gestaltet sich ein feindseliges Verhältniß zwischen beiden und die neckische Na- tur dieser Wesen artet in Schadenfreude aus, ja sie bringen den Menschen selbst den Tod. Aber auch die Menschen verfolgen sie und nehmen sie gefangen. Da weichen dann die Zwerge mei-

2. Thüringen - S. 15

1899 - Weimar : Huschke
— 15 — 2. Regierender Fürst: Seine Durchlaucht Fürst Karl seit 1880. 3. a)Versassung:Seit 1857 eine konstitutionelle erbliche Monarchie. — Die Staatsregierung hat 5 Abteilungen (Hof, Mllitär und Äußeres; Inneres; Finanzen; Kirche und Schule; Justiz). — Der Landtag hat 15 Abgeordnete, von denen der Fürst 5 auf Lebenszeit wählt. — Im Bun- desrate hat es 1 Stimme, und in den Reichstag sendet es 1 Abgeordneten. — Die Truppen gehören Zum 3. Thür. Jnfanterie-Regiment Nr. 71. — Die Landesfarbe ist blau-weiß — b) Das Fürstentum hat 2 Gymnasien^und 2 Realschulen (Sondershausen und Arnstadt) und 1 Lehrerseminar (Son- dershausen). 4 Schwarzburg-Sondershausen zerfällt in: a. die Unterh errsch ast mit Sondershausen 7000 E., Greußen; b. die Oberherrschast mit Arnstadt, 13200 E., Plaue, Amt Gehren. C. Die mißlichen Fürstentümer. § 24. Geschichtliches. In früherer Zeit wohnten Sorben in den jetzigen reußischeu Ländern. Nach Unterwerfung dieses Volkes kamen die Lande zur Mark Zeitz. Kaiser Otto Iii. gab sie dem Kloster Quedlinburg, das sie später den Herren von Weida überließ. Als erster dieses Geschlechtes wird Erkenbert (um 1122) genannt. Sein Sohn Heinrich der Reiche wurde 1193 Reichsvogt von Weida, Gera, Greiz, Hof, Plauen. Durch Teilung entstanden die 3 Vogteien: Weida, Gera, Plauen. Die Vogtei Weida erlosch 1532, die Vogtei Gera 1551, die an Plauen kam. Ein Enkel Heinrichs des Neichen, Heinrich von Plauen, hatte längere Zeit unter vielen Abenteuern in Nuß- land gelebt, weshalb er der „Russe" oder „Reuße" genannt wurde. Dieser Name wurde zuerst von der jüngeren Linie des Plaueuschen Hauses (Greiz), später von allen Gliedern dieses Geschleches angenommen und auch auf die Lande übertragen. Die heut regierenden reußischen Fürsten stammen von den Herren und Vögten von Plauen ab. Von den verschiedenen Linien blieben zwei übrig: die ältere, die schon 1572 ausstarb, und die jüngere, in 3 Zweige sich teilende Linie. Die heutige ältere Linie hat Heinrich den Älteren, der 1572 starb, zum Gründer; die heutige jüngere Linie stiftete Heinrich Ii. der Jüngere 1647. Jene Linie nennt sich Reuß-Greiz, diese nach Vereinigung aller ihr zugehörenden Gebietsteile (seit 1848): Reuß-Schleiz-Gera.

3. Thüringen - S. 17

1899 - Weimar : Huschke
— 17 — § 27. Xl Preußische Orte in Thüringen. In Thüringen liegen Orte der preußischen Provinz Sachsen und der preußischen Provinz Hessen. 1. Orte in der preußischen Provinz Sachsen: Erfurt, 78200 Einwohner, Mühlhausen, Langensalza, Nord- hausen, Freiburg mit der Neuenburg; — Ziegenrück, Schleusingen, Suhl; Wandersleben und Mühlberg; — Saaleck, die Nudelsburg, Kösen, Schulpsorta, Naumburg, Weißenfels, Merseburg, Halle; Zeitz, Querfurt, Sangerhausen. 2. Orte in der preußischen Provinz Hessen: Schmalkalden, Brotterode. § 28. Thüringens Eisenbahnen. Nenne die Länder, durch welche diese Eisenbahnen führen, und gieb bei jedem der hier genannten Orte an, in welchem Lande (Kreise), an welchem Flusse, nahe welchem Gebirge u. s. w. er liegt, und was dir von ihm sonst noch bekannt ist! 1. Die Thüringer Eisenbahn von Halle und Leipzig bis Gerstungen, der wichtigste Verkehrsweg des inneren Thüringens. Sie berührt: Halle, Merseburg, Weißenfels, Corbetha, Naumburg, Sulza, Apolda, Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach, Gerstungen. Zweigbahnen der Thüringer Bahn sind: die Linie Weißenfels-Zeitz-Gera; „ „ Neudietendorf-Jlmenan; „ „ Gotha-Ohrdruf; „ „ Erfurt-Ritscheuhausen (Neudietendorf, Arnstadt, Plaue, Zella, Suhl) u. a. 2. Die Bahn Halle-Nordhausen-Kassel-Heiligenstadt. Sie berührt die Nordgrenze Thüringens, kommt in die Nähe von Eisleben, trifft Sangerhausen, Kelbra, Nordhausen, Kassel. 3. Die Werrabahn von Eisenach bis Coburg. Sie berührt: Eisenach, Salzungen, Wasungen, Meiningen, Themar,- Hildburghausen, Eisfeld, Coburg. 4. Die sächsisch-bayrische Bahn, im Osten Thüringens, verbindet Leipzig mit Hof und fährt an Alteilburg vorüber. Die sächsisch-bayrische Bahn hat als Seitenlinien: a. Alteuburg-Zeitz; — b. Gößnitz- Gera: — c. Gera-Eichicht (Gera, Weida, Triptis, Neustadt, Pößneck, Saalfeld); — d. Mehltheuer-Weida; — e. die Elsterbahn (Leipzig, Zeitz, Gera, Greiz). 2

4. Schulgeographie - S. 95

1865 - Weimar : Voigt
95 De-utsch land. Regent ist ein König, seit 1854 Johann I., die Thronfolge ist erblich in der männlichen Linie und das Königreich wird in vier Provinzen (sonst 5 Kreise getheilt), welche Kreisdirektionsbezirke genannt werden. Von den 142 Städten haben eine über 145,000 E. Dres- den, zwei zwischen 55 und 85,000 Leipzig und Chemnitz, fünf zwi- schen 15 und 25,000 Zwickau, Freiberg, Glauchau, Plauen und Meerane, sieben zwischen 10 und 15,000 .Zittau, Bautzen, Crimmitz- schau, Reichenbach, Annaberg, Werdau und Meißen. 1. Kreisdirektionsbezirk Dresden. Dresden, Haupt- und Rcsidenzst., eine der sehenswerthesten Städte Deutsch- lands in einer reizenden Lage an beiden Seiten der Elbe, in welche hier die Weißeritz fallt, hat 2 schöne steinerne Elbbrücken, von welchen die ältere 16 Bogen und die neue, 1849 vollendete Eisenbahnbrücke 12 Bogen hat und eine der schön- sten und solidesten in Deutschland ist, eine berühmte Gemäldegallerie und viele andere Kunst- und wissenschaftliche Sammlungen, beträchtliche Fabriken und 145,124 E. Das königliche Schloß mit dem grünen Gewölbe, das japanische Palais mit der königlichen Bibliothek, das neuerbaute Schauspielhaus, das Mu- seum mit dem Zwinger, die katholische Hofkirche, die Frauenkirche re. gcbörcn zu den vornehmsten Gebäuden. Von hier führen Eisenbahnen nach Prag, Freiberg, Leipzig, Berlin und Breslau. Pillnitz, Moritzburst und Wefeustein sind königl. Lustschlösser mit schönen Gartenanlagen. Plauen, D. an der Weißeritz, bekannt durch den romantischen plauenschen Grund, in welchem wichtige Stein- kohlenbergwerke und Fabriken sich befinden. Tharandt, St. an der wilden Weißeritz in einer reizenden Gegend, mit einem besuchten Mineralbade und einer königl. Forstakademie. Freiberg, Hanptst. des Bergbaues, unweit der Freibergcr Mulde, hat eine berühmte Bergakademie, verschiedene Fabriken, wichtige Silber- bergwerke und 18,900 E., welche vornehmlich von dem Bergbau leben. Alten- berg, Bergst. unweit der böhmischen Grenze in einer rauhen Gegend, mit be- rühmten Zinnbergwerken. Pirna, St. an der Elbe, mit Fabriken und lebhaftem Handel, berühmten Sandsteinbrüchen in der Nähe und der vornraligen Bergfestung Sonnenstein, worin jetzt eine Irrenanstalt ist. Königstein, Festung an der Elbe auf einem steilen, 1100 Fuß hohen Sandsteinselsen, zu welcher nur ein wohl- verwahrter Zugang führt, mit einem sehr tiefen Brunnen. Am Fuße des Felsens liegt das Städtchen gl. N. Schandau, >Lt. an der M. der Kirnitsch in die Elbe, Mittelpunkt der sächsischen Schweiz, Mineralbad. Meißen, St. an der M. der Triebisch und Meißa in die Elbe, in einer reizenden Gegend mit 10,388 E. hat eine sehenswürdige Domkirche mit einem durchbrochenen Thurme, eine Landes- oder Fürstenschule und eine berühmte Porzellanfabrik, sowie einträglichen Weinbau in der Nähe. Großenhain, wohlgebaute St. an der Röder mit berühmten Tuch und Kattunfabrikcn. 2. Kreis direktionsbezirk Leipzig. Leipzig, wohl gebaute Hanptst. und nach Dresden die größte St. in einer fruchtbaren Ebene an der Elster. Pleiße und Parthe, von schönen Anlagen um- geben, hat eine berühmte Universität, viele Fabriken, worunter die Wachstuch- fabriken besonders bedeutend sind, und 85,800 E. Unter den Gebäuden zeichnen sich die prachtvolle Nikolaikirche, das Augusteum, das städtische Museum, die Buch- händlerbörse und das Postgebäude aus. Leipzig ist eine der wichtigsten Handels- städte Deutschlands, wo jährlich 3 berühmte Messen gehalten werden, und treibt einen sehr wichtigen Buchhandel. Sieg der Deutschen und Russen über die Fran- zosen 1813. Von hier führen Eisenbahnen aus vier Bahnhöfen nach Magdeburg (Berlin). Dresden. München und Kassel. Pfaffenvorf, D. an der Pleiße, mit der größten Wollkammgarn--Maschinenspinnerei. Grimma, St. an der Mulde

5. Schulgeographie - S. 96

1865 - Weimar : Voigt
96 Europa. in einem fruchtbaren Thale, hat eine Fürstenschule, ein Schullehrerseminar und mehrere Fabriken. Hubertusbk-rg, Lust- und Jagdschloß am Eulmberge, merkwürdig durch den Frieden 1763, dient jetzt zu einer totraf- und Versorgungs- anstalt. Ofchatz an der Döllnitz, Döbeln und Leißnig an der Freiberger Mulde, sowie Rochlitz und Colditz an der Zwickauer Mulde sind Städte mit berühmten Tuch - und Kattunfabriken. Waldheim, St. an der Zschopau, mit Fabriken und einer großen Landes-Snafanstalt. 3. Kreisdirektionsbezirk Zwickau. Zwickau, Hauptst. in einem der schönsten und romantischsten Thäler Sach- sens und im Mittelpunkte des Steinkohlcnbassins an der Miilde, hat im Schlosse Öftersten» eine Besserungs- und Arbeitsanstalt, verschiedene Fabriken, lebhaften Handel und 22,300 E. Chemnitz, erste Fabrikst. Sachsens und eine der vor- züglichsten Deutschlands in einer fruchtbaren Ebene an der Chemnitz, hat wichtige Baumwollen-, große Maschinenbau- und andere Fabriken, bedeutenden Handel und 65,000 E. Mittweida, Frankenberg und Zschopau an der Zschopau, Werdau und Crimmitzschau an der Pleiße sind totadte mit vielen und großen Fabriken. Augustusburg, königliches Schloß auf einem Berge mit einer weiten Fernsicht. Oederan, wohl gebaule Fabrikst. in einer bergigen Gegend, mit einer der größ- ten Tuchfabriken. Zöblitz, St. in einer hohen, ^rauhen Gegend mit einem Ser- pentinstcinlagcr, liefert viele Waaren aus diesem totein. Marienberg, Anna- berg, Zwönitz und Schneeberg sind Bcrgstädte, deren Einwohner sich vom Bergbarr nähren, auch viele und zum Theil feine topitzen verfertigen. Die letzte Stadt ist auch der Hauptort der wichtigsten Blausarbenbereitung. Plauen, vormalige Hauptstadt des Voigtlandes und wichtige Fabrikstadt an der Elster, mrt blühenden Baumwollenfabriken und 16,000 E. Neukirchen und Adorf, 2 Städte, deren Einwohner viele musikalische Instrumente verfertigen. Orlsnitz, St. an der Elster, mit Perlenfischerei in der Elster und mehreren Bachen. — Theils zum Leipziger theils zum Zwickauer Kreisdireklionsbezirke gehören die mit besonderen Rcservatrechten unter sächsischer Landeshoheit stehenden Herrschaften der Fürsten und Grafen von Schönbuvg, welche einen trefflich ange- bauten, industriercichen und den bevölkertsten Landstrich Sachsens, überhaupt Deutschlands bilden. Darin die Hauptst. Glauchau, unweit der Mulde auf 7 kleinen Hügeln mit 19,200 E und 2 gräflichen Residenzschlössern, sie ist die zweite Fabrikstadt'sachsens, und ihr zunächst steht Meerane mit 15,700 E. und wich- tiger Baumwollenindustrie. Waldenburg, St. an und auf einem Berge an der Mulde in einer reizenden Gegend, mit einem fürstlichen Residenzschlosse und vieler Industrie. 4. Kreisdirektionsbezirk Bautzen. Bautzen und Budissin, wohlgebaute Hauptst. dieses Bezirks, der den sächsischen Antheil an der ehemaligen Oberlausitz und in ihm ganz katholische Distrikte und die beiden Klöster Btaricnstern und Marienthal enthält, liegt auf einer Anhöhe, an deren Fuße in einem engen Felsengrunde die Spree vorberfließt, hat das Schloß Ottenburg, den Dom als Simultanktrche, wichtige Fabriken und mit dem als Vorstadt angesehenen Dorfe Seidau 13,000 E. Bischofs- werda, St. an der Wesenitz, zeichnet sich durch ihre Tuchfabrikation aus. Ka- menz, St. an der schwarzen Elster und am Fuße des Hutberges, brannte 1842 fast gänzlich ab und ist der Geburtsort Lessing's. Löbau, St. aus einem Hügel am Löbauer Wasser, hat einen Gesundbrunnen, Leinwandhandel und Alt- und Neu-Eybau, Ebersbach, Seifhennersdorf, Neukirch, Johnsdorf, Waltersdorf, Groß-Schönau, Oderwitz, Reichenau rc. sind ansehn- liche Dörfer, die sich durch die Weber-Industrie ihrer Einwohner auszeichnen Insbesondere ist Groß-Schönau der Sitz der feinsten Linnendamastwcberei auf der Erde und Seifhennersdorf, mit 6506 E., das größte Dorf der Lausitz. Zittau, St. an der Mandau, die nicht weit davon in die Neiße fällt, einer der

6. Schulgeographie - S. 97

1865 - Weimar : Voigt
D eutschland. 97 wichtigsten Handelsplätze Sachsens, ist wohlgebaut und hat ein neuerbautes pracht- volles Rathhaus, einen Gesundbrunnen, viele Fabriken, beträchtliche Lcinwandblei- chen und 14,300 E, 1 Meile von der Stadl ist der Oybin oder Oywin, ein pyramidenförmiger, isolirt stehender Felsen, wo man eine der schönsten Aussichten hak, Herrnhut, Hauptort der Brüdergemeinde, die von da sich in alle Welt- gegenden ausgebreitet hat und unter dem Namen der Herrnhuter bekannt ist, liegt aus einer Anhöhe an dem Hutberge, ist schön gebaut und hat nur Handelsleute, Handwerker, Künstler und Fabrikanten zu Einwohnern. Vi. Die Fürstenthümer Reuß. Sie liegen an der Saale und Elster, etwas zerstreut zwischen Sachsen, Bayern, Preußen und mehreren thüringischen Fürstenthümern und enthalten 22 Q. M. und 126,000 E., die sich zur lutherischen Kirche bekennen und Wollen- und Baumwollenfabriken nebst andern In- dustriezweigen unterhalten. Der Boden ist größtentheils bergig, beson- ders im südlichen Theile, wo der Frankenwald sich erhebt; doch fehlt es auch nicht an fruchtbaren Thälern. Die Fürsten theilen sich in zwei Hauptlinien, in die ältere und jüngere und führen alle den Namen Heinrich. Von den 8 Städten beider Linien haben zwei über 10,000 E. Gera und Greiz. 1. Reuß älterer Linie besitzt 7 Q. M, mit 42,500 E. Greiz, die Residenzst. des Fürsten in einem Thale an der Elster zwischeir waldigen Bergen, bat 2 Schlösser, ansehnliche Fabriken und 10,000 E. 2. Reuß jüngerer Linie besitzt seit Vereinigung aller Länder derselben im Jahre 1848 15 Q, M. mit 84,500 E. Gera, die größte St. des Landes r>nd neuere Residenz des Fürsten in einem angenehmen Tbale unweit der Elster, ist wohlgebaut und hat bedeutende Fabriken, einen ansehnlichen Handel und 14,500 Einw. Jenseit der Elster liegt auf einem waldigen Berge das Schloß Oster- stein und in der Nähe die neue Saline Heinrichshaü. Schleiz, alte Resi- denz des Fürsten, und gewerbsame <Lt, an der Wiesenthal, mit 5400 E., brannte den 3. Juli 1837 zur Hälfte ab Ebersdorf, Mfl. und Lobenftein, St. mit schönen fürstlichen L-chlössern der ausgesiorbenen Linien. Köstritz, ansehnliches Dorf an der Elster, berühmt durch seine Brauerei und Gartenanlagen, ist die Residenz einer Nebenlinie. Vii. Das Herzogthum Sachsen - Altenburg. Es besteht außer mehreren zerstreuten kleineren Parzellen aus zwei größeren, wovon die östliche, Altenburg, an der Pleiße liegt, von Sachsen, Preußen, Weimar und Reuß umgeben; die westliche, Eisen- berg, an der Saale zwischen Preußen, Weimar, Schwarzburg-Ru- dolstadt, Saalfeld und Reuß. Die Größe beträgt 24 Q. M. mit 137,500 E., die sich zur lutherischen Kirche bekennen und worunter sich noch ein Rest von ehemaligen aber jetzt völlig germanisirten Wenden befindet. Das östliche Stück ist wellenförmig, eben und hügelig, sehr fruchtbar an Getreide, das westliche bergig und waldreich. Die Pro- dukte sind die gewöhnlichen deutschen, worunter vorzüglich viel Getreide, welches nebst Vieh und Wollenwaaren in Menge zur Ausfuhr kommt. Neunzehnte Auflage. 7

7. Schulgeographie - S. 102

1865 - Weimar : Voigt
102 Europa. betet. Der Landesherr ist ein Herzog, Leopold seit 1817 in Dessau, er erbte 1847 Cöthen und 1863 Bernburg. Das ganze Herzogthnm ist in 6 Kreisdirektionen getheilt. Von den 22 Städten zählen eine über 15,000 E. Dessau und drei über 10,000 Bernburg, Köthen und Zerbst. Dessau, wohl gebaute Haupt- und Residenzst. in einer angenehmen, durch Kunst verschönerten Ebene an der Mulde, hat ein Residenzschloß, eins der vorzüg- lichsten orthopädischen Institute und 15,600 E. Vor der Stadt liegen mehrere Lustschlösser. Wörlitz, Lt. an der Elbe, hat ein Herzog!. Schloß mit einem be- rühmten englischen Garten. Zerbst, St. an der Ruthe, hat eine Mineralquelle, ein Herzog!. Schloß und 10,500 E. und war früher Sitz eines besondern Herzogs, ebenso auch Köthen an dem Flüßchen Zielhe mit 2 Schlössern, einer neuen katho- lischen Kirche und 10,500 E. und Bernburg an der Saale mit einem Schlosse auf einem hohen Felsen und 11000 E. Bon Köthen gehen Eisenbahnen nach Leipzig, Bernburg, Magdeburg und Berlin. Ballenstävt, St. am nördlichen Fuße des Harzes, mit einem Herzog!. Schlosse. In dem naben, schönen Selkethale ist das Eisenwerk Mägdesprung und das vielbesuchte Alexisbad. Xiii Das Herzogthum Braunschwcig. Es macht kein zusammenhängendes Ganzes aus, sondern liegt zer- streut an der Ocker, Leine und Weser, sowie an und aus dem Harze und enthält 67 Q. M. mit 282,000 E., die sich mit Ausnahme von 2600 Katholiken und 1060 Juden zur lutherischen Kirche bekennen. Der nördliche Theil ist eben, wird nur von dem Elm, einer waldigen Bergkette, durchzogen, hat mit Ausnahme der nördlichsten sandigen Heideebene einen sehr fruchtbaren Boden und erzeugt besonders viel Getreide, sehr guten Flachs und Cichorien; der südliche Theil hingegen, Harz und Sollinger Wald, ist gebirgig, reich an Mineralien und hat mehr einträgliche Waldungen als zum Getreidebau geeignetes Land. Die Industrie und der Handel sind bedeutend. Garnspinnerei, Leinweberei, Tabaks- und Cichorienfabriken, Eisen- und Glashütten sind besonders zu bemerken. Bekannt ist die Braunschweiger Mumme (eine Art Bier). Regent ist ein Herzog, seit 1831 Wilhelm. Von den 13 Städten zählt nur Braunschweig über 10,000 E. Brauuschweig, Haupt- und Residenzst. von meist altdeutscher Bauart in einer großen, wohl angebauten Ebene an der Ocker, die in mehreren Armen durch die Stadt fließt, hat ein herzogl. Schloß, das nach dem Brande 1830 neu auf- gebaut eins der schönsten Resideuzschlösser Deutschlands ist, vielerlei Fabriken und 42.000 E., welche einen wichtigen Handel treiben. Jährlich 2 berühmte Messen. Von hier gehen Eisenbahnen nach dem Harz, nach Hannover und nach Magdeburg. Wolfenbüttel, ehemalige Residenz mit einer berühmten Bibliothek, in einer niedrigen und sumpfigen Gegend an der Ocker, an ihr auch ein beträchtlicher Hütteuort Ocker mit Kupfer- und Messingwerken. Am Fuße des Elm liegen die Städte Schöningen mit einem Salzwerke und Helmftädt, wo sonst eine be- rühmte Universität war, mit einem besuchten Gesundbrunnen. Holzminven, St. an der Weser in einem tiefen Thale, treibt Handel und Schifffahrt, Für- stenberg, D. im Sollinger Walde auf einem hoben Felsen, unter welchem die Weser hinströmt, bat eine Porzellanfabrik. Blankenburg, St. am Abhänge eines Ausläufers des Harzes, hat ein hochliegendes Schloß und in der Nähe die Teufelsmauer. Rübeland, D. an der Bode in einem waldigen Thale, in dessen Kalksteinwänden die Baumanns- und Bielshöhle, zwei berühmte Tropfsteinhöhlen, sich befinden.

8. Schulgeographie - S. 122

1865 - Weimar : Voigt
122 Europa. qroßen Waisenhause und Pädagogium. Küftrin, St. und starke Festung an der Einmündung der Wartbe in die Oder, in einer morastigen Gegend. Son» nenbnng, kleine St. am Warthebruch, sonst Sitz des Johanuiterordens. jetzt neue große Straf« und Besserungsanstalt mit schönen Gebäuden und vortrefflichen Einrichtungen. Lnndsberg» St. an der Wartbe in einer angenebmen und fruchtbaren Gegend, bat Wolleufabriken und starken Getreide- und Wollbandel. Guben, St. an der Neiße, in welche bicr die Lubst fällt, in einer fruchtbaren Gegend, bat Fabriken, starken Obst- und Weinbau und Schifffabrt. Lübbenau, St. an der Spree, rinwcit des Spreewaldes, treibt ansebnlichen Handel mit Gar- tengewächsen und Sämereien. Luckau, St. an der Berste in einer sumpfigen Gegend, friiber Hauptst. der Niederlausitz, bat Fabriken, ein Jrrenbaus und eine Strafanstalt. Als Schlachtorte sind wichtig die Dörfer Zorndorf bei Küstrin durch Friedrichs Sieg 1758 und Kunnersdorf bei Frankfurt durch seine Nie- derlage 1759. 6. Provinz Pommern. 1. Regierungsbezirk Stettin. Stettin, a'tertbümlich schöne Hauptst. und starke Festung an der in 4 Arme getbeilten Oder, bat viele Fabriken, ein neues Tbeater, ein königl. Schloß und 58,400 G., welche einen willigen See- bandel treiben. Pnsewalk und Uckermiinde an der Ucker, sonne Demmin und Anclam an der Peene sind gewerbsame Städte und treiben Schiffbau und Schifffabrt. Auf den Inseln Usedom und Wollin liegen die Städte Swine- münde am Ansflnffe der Swine in die Ostsee, mit einem Seebade und dem Seebascn von Stettin, den 2 merkwürdige Molos umschließen und Wollin, an der Divcnow, auf der durch Brücken mit dem festen Lande verbundenen Insel gl. N, jene treibt ansehnliche Fischerei und Seebandel, diese Schiffbau und Schiff- fabrt. Oestlich von der Oder mebr im Innern liegen die alte Hauptst. von Hin- terpommcrn Stnrgard in einer fruchtbaren Gegend an der Ibna, Pyritz, mit vortrefflichen Weizenboden und dem beiligen oder Ottobrunnen. wo ein Denkmal des Bischofs Otto, des Avostels der Pommern, und ein Schullcbrerseminar er- richtet sind, und Cammin an einem Binnensee, durch welchen die Divenow fließt, mit dem Dome des alten Bisthums, treibt ansebnlichen Fischbandcl und bat ein Schullebrerseminar. 2. R eg i eru n gsb ezi rk S tra l f u n d. Stralsund, Hauptst. und Fe- stung an der Meerenge Gellen, welche die Insel Rügen von dem festen Lande scheidet, bat einen Hafen, ein Seebad, Seebandel und fast 22,000 E Glückliche Bertbeidigung 1628 gegen Wallenstein und verzweifelter Kampf des Major von Schill 1809. Greifswald?, St. mit der reichsten Universität des Königreichs, liegt am schiffbaren Ryk, bei dessen Einmündung in die Ostsee ibr Hafen ist, und treibt Handel In dem naben Hofe Eldena ist eine mit der Universität in Verbindung stehende landwirtbschaftliche Akademie. Wolgast, St. an der Peene, welche hier einen Hafen bildet und in die Ostsee gebt, bat Seebaudel und Schiffbau. Rügen, die größte (18 Q. M.) deutsche Insel in der Ostsee, liegt von dem festen Lande nur \ Stunde entfernt, ist reich an Naturschönbeiten und bat einen sehr fruchtbaren Boden. Hier bewundert man die Stubbensammer, ein nach der See zu senkrecht abfallendes Kreidegebirge, das Vorgebirge Arkona mit einem Leuchttburme, die nördlichste Spitze Deutschlands, und die Stubbenitz, einen herrlichen Bucbenwa'd mit einem düstern See. Große Halbinseln sind Wittow nach N., Jasmund nach No. und Mönkgut nach <£>£)., Bergen ist Hauptort und Kreisst. und Putbus, das fürstliche Schloß mit herrlichem Park, schönem Flecken und einem in der Nähe befindlichen Seebade. 3. Regierungsbezirk Köslin. Köslin, wobl gebaute Hauptst. un- weit des 440 F. hoben Gollenberges, aus welchem ein eisernes Kreuz als Natio- naldenkmal der im Freiheitskriege gefallenen Pommern sich erhebt, bat einige Fabriken, einen schönen Marktplatz mit einer dem Könige Friedrich Wilhelm I. errichteten Statue und l 1,000 E. Kolberg, St. und Festung unweit der M. der Persante in die Ostsee, hat ein Salzwerk, ein See-, Sool- und Dampfbad,

9. Schulgeographie - S. 124

1865 - Weimar : Voigt
124 Euro p a. in der Standesherrschast Beutben, mit wichtigen Eisen-, Galmei-, Silber- und Bleigrnben in der Umgegend. Königshütte, königl. Eisen- und Zinkhütte mit großartigen Eisenwerke, denen die neue Laurahütte des Grafen Henckel von Donnersmark an Großartigkeit fast gleich kommt, Rongc 1844, Schlawentzitz, Mfl, und Hauptort einer bobenlohe-öbringenschen Herrschaft, mit einem Schlosse und großartigen Eisensabrikanlagem Natibor, gewerbsame St. an der Oder, welche hier schiffbar wird, hat ein schloß und hält stark besuchte Märkte. Leob- slhütz» gewerbsame St. mit bedeutenden Getreide- und Flachsmärkten. Pleß, St. mit einem schönen schlosse, gehörte früher dem Herzog von Anhalt-Köthen, jetzt dem Reichsgrafen v. Hochberg, 3, Regierungsbezirk Liegnitz, Liegnitz, Hauptst, am Zusammen- stnffe der Katzbach und des Schwarzwassers, hat eine Ritterakadcmie, Fabriken und 17,300 E., welche starken Gemüsebau treiben. Die Umgegend ist berühmt durch die Mongolenschlacht 1241, Friedrichs Sieg 1760 und Blüchers Sieg 1813, und durch das D. Wahlstatt mit einer Kadettenanstalt, Bunzlau, St. am Bo- der mit starker Töpfern, hat ein Waisenhaus lind Schullehrerseminar. Glogau oder Großglogau, St. und Festung an der Oder, hat Handel, Schifffahrt und 13,000 E. Neusatz, Lt, an der Oder, mit einer Colonie Herrnhuter und vie- ler Industrie, Beuthen, betriebsame St an der Oder, treibt Schifffahrt und gehört, sowie das schöne Residenzschloß <?arolath, dem Fürsten von Carolatb- Bcuthen. Grünberg, St. von lauter Weinbergen umgeben, mit wichtigen Tuch- fabriken und Weinlraubenbandel, Sagan, St, am Bober mit einem Schlosse und vielen Gewerben gehört dem Herzog von Tasteprand. Durch Leinweberei und Leinwandhandel sind berühmt die Städte Greiffcnberg am Queis, Landshut anr Bober, Schmiedeberg am Fuße des Riesengebirges, vor allen aber Hirsch- berg, die wichtigste Gebirgshandelsstadt an der Einmündung des Zacken in den Bober, Am Riefengel'irge sind wichtige Dörfer Krdmannsdorf und Fischbaöh mit schönen Schlössern und Gärten des Königs Zillerthal, neue Tyroler- Kolonie 1837, Schreibershau und Steinseifen, durch Industrie besonders Glasschleiferci ausgezeichnet, Hermsdars, mit einem sebenswürdigcn Schlosse des Grafen Schafgotsch am Fuße des Khnast, auf dem die Ruinen eines Schlos- ses sieben, und Krummhübel am Fuße der Schneekoppe, dessen Einwohner viele Arzneien aus Bergkräutern verfertigen und ins Ausland versenden. Am Riesengebirge sind auch die beiden Badeorte Warmbrunn, St, am Zacken mit einem Schlosse und starkbesuchten warmen Bädern, und Akinsberg, D. mit einem berühmten Sauerbrunnen. Görlitz, wohl gebaute St, in einer sehr schö- lten Gegend an der Reiße, hat wichtige Tuch- und Leinwandsabriken, bedeutenden Handel, die großartige Peter-Paulskirche, bemerkenswertbe Schulgebäude und 26,500 E. Eine Stunde von der St. liegt die 1300 F. hohe Landskrone, ein Berg, von dem man cine^ weite Aussicht hat, Muskau, schöne St. an der Reiße mit einem schönen schlosse, einem vorzüglichen, von dem Fürsten Pücklcr angelegten Park und dem neuen Hermannsbade, gehört jetzt dem Prinzen Friedrich der Niederlande. Lauban, St. am Queis mit bedeutender Lein - rind Baum- wollenweberei. Bei Meffersdorf, einem ansehnlichen Dorfe mit einem sehens- würdigen Schlöffe, ist die Tafelfichte, ein 3500 Fuß hoher Berg. Niesky ist eine Herrnhuterkolonie mit einem berühmten Pädagogium derselben, D. Provinz Sachsen. 1 Regierungsbezirk Magdeburg, Magdeburg, Hauptst. und eine der stärksten Festungen des Staates in einer ebenen Gegend an der Elbe, hat eine sehenswürdige Domkirche, eine Citadelle. viele Fabriken und mit Neu- stadt und Sudenburg 78,600 E., welche einen bedeutenden Handel treiben. Bon hier führen Eisenbahnen nach Leipzig und Berlin, sowie nach Braunschweig und Hamburg. Schönebeck, St. an der Elbe mit einem sehr wichtigen Salz- werke, stark besuchten Soolbädern und einer bedeutenden chemischen Fabrik. Straßfurt, St. an der Bode, mit einem reichen Steinsalzlager, Barby, Lt. an der Elbe, ^ St. von der Einmündung der Saale in dieselbe, und Gnadau,

10. Schulgeographie - S. 125

1865 - Weimar : Voigt
125 Deutschland Mfl.. enthalten Kolonien und wichtige Lehranstalten der Herrnhuter. Althal- densleben und Hundisburg, 2 Dörfer, merkwürdig wegen der^mannigfaltigen Fabrik- und Landwirlhschaftsaustaltcn von Nathusius. Halberstadt, St. in einer angenehmen, fruchtbaren Gegend an der Holzemme, hat eine sehenswürdige Domkirche, viele Fabriken, 21,600 E. und in der Nähe die Spiegelberge mit hübschen Anlagen. Quedlinburg, alterthümlich gebaute, ansehnliche St. an der Bode, mit dem cbemaligen Stiftsscklosse, 14,000 E.. ansehnlichen Wollen- fabrikcn und Branntweinbrennereien. Thale, D. an der Bode, mit einem Blechbüttenwerke und dem Hubertusbade. In der Nahe ist die Roßtrappe und der Hexentanzplatz, die wildeste Felsenpartie des Harzgcbirges. Wernige- rode, eine dem Grafen von Stolberg- Wernigerode gehörende Grafschaft mit der St. gl. N., an der Holzemme, hat cm hochliegendes grast. Residcnz'chloß. Ilsen bürg, Fl. an der Ilse und am Ansgange des schönen Jlsetbales. bat ein gräfl. Schloß und Eisenwerke, in der Nähe ist der merkwürdige Ilsenftein und der 3500 Fuß hohe Brocken. 2. Regierungsbezirk Merseburg. Merseburg, Hauptst. in einer stachen Gegend an der Saale, mit einer sehenswürdigen Domkirche, einem großen Schlosse, starker Bierbrauerei und 11,000 E. Lützen, St., Schlacht 1632, ein schönes, 1837 errichtetes Denkmal von Gußeisen stetu jetzt über dem Steine, der bisher die Stelle bezeichnete, wo der König Giistav Adolf siel. In der Nähe liegen die Schlachtdörfer Groß-Görfchen, Sieg der Franzosen 1813, imï> jen- seit der Saale Roßbach, Sieg über die Franzosen 1758. An der Saale auf- wärts folgen die Städte Weißenfels in einem sehr fruchtbaren Thale, mit einem hochliegenden, in eine Kaserne verwandelten schlosse, einigen Fabriken, Holzhandel und einem Schullehrer-Seminar, Naumburg in einer angenebmen Gegend, viel Wein, ansehnlicher Handel, jährlich eine Messe und 13,000 E. und Pforta oder Schulpforta, sonst ein reiches Kloster, jetzi eine berühmte Landesschule. West- lich von der Saale Eisleden, beträchtliche St., wo Luther am 10. Novbr. 1483 geboren wurde und am 18. Febr. 1546 starb, hat Bergbau und ein Schullehrer- Seminar und in der Nähe zwei Seen und Hettstädt, St. an der Wipper, mit Kupferhütten und Bergbau. An der Saale abwärts liegen Halle, St. in einer Ebene, hat mit den dicht an der Stadt liegenden, vormals besonderen Städten Glaucha und Neumarkt 41,5008., eine Universität, mit welcher jetzt die vor- malige Universität zu Wittenberg vereinigt ist, viele Fabriken, ansehnlichen Handel und Schifffahrt, eine neue Strafanstalt, große Salzwerke, worin die Halloren ar- beiten, mit ansgebreiteten Braunkohlenlagern und in Glaucha ein großes, berühni- tes Waisenhaus mit mehreren Schulanstalten, wo täglich über 3000 Kinder unter- richtet werden, von August Hermann Franke gestiftet. In der Nähe liegt Gie- bichenstein, ein merkwürdiges verfallenes Bergfchloß auf steilem Felsen an der Saale, mit dem neu errichteten Soolbade Wittekind, und l M. davon erhebt sich aus der Ebene 1100 Fuß der Petersberg, mit der alten, jetzt großartig re- stanrirten Klosterkirche. Außer den erwähnten Salinen sind an der Saale Salz- werke und Braunkohlenlager zu Dürrenberg und Kosen, hier mit stark besuch- ten Sool- und Mineralbädern, und an der Unstrut zu Artern und Steinkohlen- bergwerke bei Wettin. An der Elbe liegen Wittenberg, St. und Festung mit einem Prediger-Seminar und einem fehenswürdigcn Denkmale Luthers und Melanchthon's auf dem Marktplatze, beide Reformatoren sind in der Schloßkirche begraben; in der Nähe Annaburg, Fl. mit einem Soldatenknaben-Jnstitutr in der Annalnirger Heide, und Lichtenburg, große Strafanstalt mit Fabrikeil bei der Stadt Prettin. Torgan, St. und Festung mit dem Schlosse Harten- fels, das zu einer Kaserne und einem Kriegsmagazine dient, und einem Haupt- gestüt in der Nähe. Schlacht 17go, und Mühlberg, St. Schlacht 1547. An der Mulde liegen Eilenburg, gewerbsame St. auf einer von ihr gebildeten Insel mit der nahen Eisengießerei Erwinhof, und Düben, St., von welcher die Dübenerheide (eine große Waldung) den Namen bat. Mückenberg, Mfl. an der schwarzen Elster, in dessen Nähe der Lauchhammer mit einer berühmten Eisengießerei dcs Grafen Einsiedel ist. 3. Regierungsbezirk Erfurt. Erfurt, Haupt- und Festung au der Gera in einer wohl angebauten Ebene, hat vorzüglicheil Gemüse- und Gartenbau,
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